Die Gebirgsfliegerei ist für die meisten Piloten die Königsdisziplin und mitunter der schönste und anspruchsvollste Teil einer Pilotenausbildung. Neben der Fähigkeit, den Helikopter in anspruchsvoller Topografie zu fliegen, sollte man sich aber auch in der gut erschlossenen Schweiz vor einem Flug im Hochgebirge Gedanken über die verschiedenen Möglichkeiten zur Alarmierung und die Gefahren im Falle einer Blockade machen.
Dabei muss es nicht unbedingt ein Zwischenfall sein, welcher uns abseits von Mobilfunkempfang blockiert. Auch schnelle Wetterveränderungen oder ein technischer Defekt können uns plötzlich abseits jeglicher Infrastruktur den Elementen des Hochgebirges aussetzten.
Gemeinsam mit unserem Fluglehrer und Bergführer Julian Beermann sowie Fluglehrer Bruno Wiederkehr verbrachten wir Ende Mai zwei Tage im verschneiten Hochgebirge. Nach einem Vorbereitungsabend im warmen Theorieraum ging es darum, das erlernte in der Praxis umzusetzen. Wie können wir sicherstellen, dass wir innert nützlicher Frist vermisst werden, sollten wir einmal nicht wie geplant von unserem Flug zurückkehren? Welche Möglichkeiten zur Alarmierung gibt es auch im Falle eines Funkloches? Wie begegnen wir der Gefahr von Unterkühlung, Erfrierungen, Sauerstoffmangel oder Spaltensturz?
Neben all diesen ernsten Themen durfte die gemeinsame Freude an der Gebirgsfliegerei und der imposanten Landschaft natürlich nicht zu kurz kommen. So gab es für jeden Teilnehmer die Möglichkeit, vor Ort Ausbildungsflüge zu absolvieren und am Abend liessen wir den Tag bei einem gemütlichen Fondue mit grandioser Aussicht ausklingen, bevor wir uns für die Nacht in eigens erstellten Schneehöhlen verkrochen.