Die ersten Kunden aus dem asiatischen Raum liessen nicht lange auf sich warten und trafen im Februar in der Schweiz ein. Die eher kalte Luft im Tessin um die Jahreszeit war ein kleines Schockerlebnis für die Teilnehmer, doch mit dicken Jacken ausgerüstet konnte das Flugprogramm bei variablem Wetter gut durchgeführt werden. Die Sprachbarriere wurde während des ganzen Kurses durch einen Übersetzer überwunden. Schliesslich konnten alle nach bestandener Prüfung und Erhalt des entsprechenden Kurszertifikats zufrieden nach Hause fliegen.
Einer der nächsten Kunden, den wir ausbilden durften, kam aus China, genauer gesagt aus Peking. Dieses Mal hiess es: „Koffer packen“. Im April flog ich dahin, wo ich herzlichst in Empfang genommen wurde. Das Wetter war eine Herausforderung, speziell weil es schwanken konnte zwischen unter 0° C bei Schneefall und warmen 28°C, was mich mit meiner moderaten Kleidungsauswahl ziemlich erstaunte.
Das Kleiderpacken gestaltete sich dann deutlich einfacher im Mai für Sydney/Australien. Auch der Kursverlauf in „Down under“ war aufgrund der englischen Sprache einfacher. Das Flugprogramm konnte vor Ort auf einem Privatflugplatz durchgeführt werden.
Zwei Klienten aus Thailand konnten im Juli die Umschulung durch uns direkt beim Hersteller des Dragon 50 absolvieren. Im September ging es zurück nach China, für Hochspannungsleitungskontrollen in Guiyang mussten vier Piloten geschult werden. Ohne einsetzbaren Übersetzer muss man sich aber erst ins „Chinglish“ (Chinese-English) einüben, damit eine einsatzfähige bilaterale Kommunikation stattfinden konnte. Am besten ging dieser „Sprachkurs“ bei den gemeinsamen Mahlzeiten auf dem hoch gelegenen Bauernhof, in dem wir Quartier bezogen hatten. Die Flüge auf der Hochebene auf 1300m AMSL waren eine Herausforderung für die Crew und die maximal 88kg schwere Drohne, welche gut gemeistert werden konnte.
Weitere Erfahrungen durfte ich im November erneut in Thailand sammeln, in dem ich in Bangkok fünf Piloten innerhalb von drei Wochen ausbilden und unterstützen durfte. Das schwül-warme Klima und einen 9kg schweren LIDAR (Laser Scanner) brachten die Turbine zeitweise an ihre Leistungsgrenze. Während einem einzigen Einsatz wurden zum Beispiel eine Fläche von rund 24 Km2 und eine Distanz von über 70 km in etwa 1.5 Stunden abgeflogen, um möglichst viele Daten zu sammeln. Der installierte Transponder und die Koordination mit der örtlichen ATC ermöglichten auf unkomplizierte Weise den BVLOS-Flug (Beyond Visuall Line Of Sight), damit die anderen Luftverkehrsteilnehmer abgesichert waren.
Weitere Ausbildungen und Kurse sind bereits geplant fürs 2019. Wir freuen uns auf weitere spannende Kunden, Herausforderungen und Abenteuer auch im kommenden Jahr.
Yves Kühni, Drone Operator + Instructor